Tag 37: Mirow - Rechlin

Jetzt isses also soweit! Auch 5 Wochen gehen einmal zu Ende. Der letzte Reisetag bricht an und WIE!!!!!!!............

Der letzte Tag will uns wies scheint den Abschied besonders schwer machen! Der Morgen in Mirow ist einfach nur zauberhaft! Und auch der Frühstücksausblick von der "Stechlin" aus ist wunderbar!

Es wird beim Frühstück nochmal ausgiebigst geratscht, denn vor dem Ablegen müssen wir uns ja verabschieden - unsere Wege trennen sich ja auf dem Wasser, da wärs schwierig mit umarmen und drücken. So findet die Verabschiedung auf dem Steg in Mirow statt - unter Aufsicht!

Und plötzlich dämmert unserem Oberaufseher, WAS da grad passiert......... "Wie???? Letzter Tag???????? Seid`s no ganz dicht??????

Ja, Schätzelein - hilft nix, wir müssen auch mal wieder heim! Das Ablegen geht heut wie Butter!! Und wir haben nur ein kleines Stück zu fahren bis zur Schleuse Mirow.

Und vor der Schleuse heißts erstmal warten!!!! Ne knappe Stunde - das Tor muss wohl grad zugegangen sein, als wir um die Ecke geschippert sind. Macht nix - Zeit zum Sonne genießen:)) Und dann kommt no a Schifferl und no a Schifferl und no..... - ja, heut wollen viele die Sonne genießen. Das übernächste Schiff hinter uns bietet dann noch ein bisschen "Kino"..... eigentlich legt man ja immer schön hintereinander an. Nicht so dieses Boot!! Es legt sich quer hinter unseren Hintermann!!!??????? DAS haben wir jetzt in den ganzen 5 Wochen noch nicht gesehen!!!!! Und weil ja im "Kino" heut zu Tage keine Stummfilme laufen - ist auch dieser Film mit Ton! Das Bugstrahlruder wimmert in einer Tour! Dann öffnet sich die Schleuse Mirow und sie spuckt ich weiß nicht wie viele Boote aus. Na dann - der Schleusenwärter stapelt die Schiffe scheinbar!?!? Dann die Durchsage - auch sowas hatte wir nicht bisher: "Die Elektronik ist ausgefallen. Bitte einfahren trotz roter Ampel!"

Dann los!!! Wolfgang fährt z´erscht, dann wir, dann noch so a großer, dann das Wimmerl von vorhin und dann nochmal ein großer! - Echt - fast Heck an Bug und Heck an Bug! Der letzte hängt quer in der Schleuse, sonst hätt er kein Platz mehr g`habt! Geht aber alles gut UND wir haben Glück!!! Denn der Schleusenwärter meint: "Wenn die Elektronik ausfällt könnts auch gut sein, dass die Schleuse außer Betrieb wär. Weil dann gar nix mehr gesteuert werden kann!" AAAAHAAA! - DAS wär ja zum Schluß noch die Krönung gewesen!!!

Meine Vision war dann gleich: Die Schleuse ist mit uns Fünfen vollgestapelt und die Tore gehen nimmer auf - wär ja auch ne Variante!!! Ein Urlaub in der Schleuse!!! Aber wir können raus und bald sind wir am Abzweig, an dem Wolfgang und Irene Richtung Buchholz abbiegen.

Winkewinke!!!! Es war wirklich eine tolle Zeit mit euch Beiden!!! Wir haben es sehr genossen!!!!!

Und für uns gehts auf zur Müritz und dem Ziel entgegen.

Und dann sind wir da... an unserem Liegeplatz in Rechlin. Wir finden ihn gleich und der Captain legt PERFEKT und ganz leise rückwärts an. Und DAS unter dem strengen Blick unserer Bootsnachbarn. Sie erheben sich sogar aus ihren Sitzen, nicht etwa um Leinen zu nehmen oder hallo zu sagen - nönö, nur zum Guggen. Dann entschwinden sie wieder! Na gut - weiß man ja auch, was man von halten soll - oder? Der Platz ist jedenfalls sehr schön mit romantischem Ausblick.... hier darf sie jetzt erst mal liegen, die "Silencio" und den Blick genießen.

Für uns gibts Kaffee und Kuchen in der Sonne und dann gehts mit den boys raus....

Das große Räumen und Packen steht an. Putzen brauch ich nicht, Gott sei Dank!!! - Wir kommen ja in 3 Wochen wieder - da wird groß Reine gemacht und dann kommt die Silencio aus dem Wasser und in die Werft. Muss ja bisschen was repariert werden...... die umgeformte Reling z.B oder die angekokelte Kabelage.

Ich glaub, die Silencio ist hier in guten Händen!! Obwohl??? Unsere Bootsnachbarn, die stummen von vorhin, können doch sprechen. Jedenfalls versuchen sie uns die Werft und den Liegeplatz madig zu machen! Der Witz dabei: Sie führten vorher mit anderen ein Gespräch und hatten erzählt, dass sie mal ein Jahr einen anderen Liegeplatz hatten und dann reumütig zurück gekommen sind!! Sind scho a wengele komisch!

Dafür verabschiedet sich die Sonne mit Dschinderassabumm von uns. Sie hat heut wirklich alles gegeben für uns - von morgens bis abends!!

Fazit des Tages:
Schleusen 1
Gefahrene Km - wurscht, wir sind ja jetzt da.

Stelle fest: Alles hat ein Ende - in ein Schiff passt viel rein, was auch wieder raus muss und das Beste kam zum Schluss.

Resümee nach 5 Wochen:

Wir sind angekommen - phasenweise hab ich NICHT dran geglaubt!

Wie gut, dass es einen Überführungstörn nur einmal braucht - für ein zweites mal müsste eine andere Crew angeheuert werden.

Die Silencio ist unser - in guten wie in schlechten Zeiten!

Dieser Trip ging zeitweise an meine Grenzen - die letzte Woche war Erholung pur und so könnts weiter gehn!

In so einem Schiff hat irre viel Platz - manches findet sich erst beim Ausräumen wieder.

Das Verhältnis zum Bugstrahlruder hat sich positiv verändert - ich hätte gern eins mit mehr Power!

Ab und zu ein Prosecco wär schön gewesen - aber ich bin meinem Vorsatz treu geblieben! 2014 bleibt für mich bleifrei!

Die Hunde sind ein wenig verwildert - da muss an der ein oder anderen Stelle nachpoliert werden.

Bloggen macht Spaß und ersetzt den Therapeuten!


Der Captain sagt:
1200 km - Von Terneuzen nach Rechlin mit dem Auto wärens auch 800 km gewesen, hätt aber ned 5 Wochen gedauert!
150,5 Motorstunden, Schleusen und bewegliche Brücken - mitzählen aufgegeben ( aber das haben sicher die Blogleser übernommen).

Der Überführungstörn war die beste Gelegenheit, die Silencio fahr- und steuertechnisch bestens kennen zu lernen. Die Silencio hält, was wir uns von ihr versprochen hatten.
Törnplanung: Gut vorbereitet und festgestellt, da geht trotzdem noch mehr!